Ägypten ist eine Reise wert…

Nach mehreren Aufenthalten in der Türkei an verschiedenen Orten während der letzten Jahre wollten wir, unter anderem auf Anraten von Freunden mal etwas anderes sehen.

Nachdem uns die politische Lage im vergangenen Jahr einen Strich durch die Rechnung machte, hatten wir nun endlich die Gelegenheit unseren Plan durchzuführen.

Nach knapp 5-stündigem Flug landeten wir um 18:00 Uhr auf dem Flughafen von Marsa Alam in Ägypten bei wolkenlosem Himmel und ca. 33 Grad bei untergehender Sonne.

Wie schon während des Landeanfluges gesehen erwartete uns kein pompöser Anblick von Neonreklame und eifriger Geschäftigkeit sondern Sand, Sand, Sand, eine riesige eingegrenzte Anlage die mehrere Hotels umfasste und blaues Meer.

Das Hotel La Maya (5-Sterne Landeskategorie und mit Öko-Siegel!) stellte sich als hufeisenförmige Anlage mit direktem Strandzugang dar; die geräumigen, luxuriös ausgestatteten Zimmer boten Platz für Erholung und Ausspannen nach dem Tag.

Der Sandstrand am Hotel wird durch eine fast kreisförmige, ca. 400m durchmessende Bucht gebildet. Die Innenseite dieser Bucht stellt das Dach des Hausriffes dar und darf nicht betreten werden.

Dem Wasserfreund wird aber eine Besonderheit geboten:

Vom Strand aus führt ein etwa 100 m langer abgesicherter Steg in die Mitte der Bucht zum freien Wasser. Dieser Steg teilt sich an seinem Ende in zwei Plattformen. Hier haben auf der einen Seite ausschließlich die Schnorchel- und Schwimmfreunde die Möglichkeit über eine Leiter direkt an der Wand des Hausriffes in das klare, warme Wasser zu steigen; die andere Seite ist nur den Tauchern vorbehalten. Hier finden auch die Abfahrten zu den Tauchexkursionen zu den unterschiedlichsten Spots statt.

In Tiefenbereichen bis zu ca. 10 m finden an diesem Hausriff schon die Schnorchler ein farbenprächtiges Treiben der unterschiedlichsten Bewohner vor; vom kleinen Barsch über Flötenfische, Rotfeuerfischen, Muränen bis hin zu Delfinen und vorbeiziehenden Schildkröten fanden wir schon hier alles vor. Von den farbenprächtigen Korallen ganz zu schweigen.

Direkt an die Anlage schließt sich die Tauchbasis „Coraya Divers“ an. Diese überraschte mit mehreren Details; unter anderem:Mehrsprachig geführt

Straffe Organisation vom Beginn des Eincheckens bis zum Auschecken nach dem letzten Tauchgang

Das Hin- und Herschleppen der Ausrüstung zwischen Hotel und Tauchbasis entfällt; denn hier erhält jeder sein eigenes Fach bzw. den eigenen Haken für das Jacket u.ä. im bewachten Magazin bis zum Auschecken.

Der Sicherheit beim Tauchen wird vorbildlich Rechnung getragen: so ist, unabhängig von der Anzahl der nachgewiesenen Tauchgänge und unabhängig vom Brevet vor dem ersten Tauchgang ein geführter Checkdive obligatorisch. An diesem kommt niemand vorbei!

Täglich besteht die Möglichkeit dem Sport an unterschiedlichen Spots zu betreiben. Ob Hausriff oder Bootstauchgang oder Tauchsafari; es wird alles angeboten.

Wahlweise kann mit Luft oder auch NITROX getaucht werden.

Vorbildliches Briefing vor dem Tauchgang durch die erfahrenen Guides

Moderate Preise für die Tauchgänge

Vor Ort stehen 2 Speedboote sowie 2 Zodiacs zum Erreichen der Spots zur Verfügung. Weiter entferntere Ausfahrten werden mit geräumigen Yachten vom Hafen Marsa Alam aus durchgeführt.Wir erlebten vom ersten Tag an wunderschöne Spaziergänge mit Schnorchel im Hausriff. Von Anfang an waren wir von der Pracht der Korallen, von den Farben und von der Vielfältigkeit der Unterwasserwelt begeistert.

Diese Begeisterung setzte sich auch während meiner ausgedehnten Tauchgänge fort; ausgedehnt heißt mindestens 60 Minuten. Bei den vorherrschenden Wassertemperaturen von 29 bis 30 Grad ja auch keine Schwierigkeit.

Selbst Iris ist während ihrer langen Schnorcheltouren über diese Vielfalt ins Schwärmen gekommen.

Wir haben so ziemlich alles gesehen, was Mutter Natur in der Unterwasserwelt bietet: Clownsfische (auch „Nemo´s“), Flötenfische, Muränen (schon im Hausriff beim Schnorcheln!), Schildkröten, Feuerfische, Großmaulmakrelen, Kalmare, bunte Riffbarsche und, und, und…). Außer dem Hai und der Seekuh eigentlich alles, was das Taucherherz begehrt; und das bei den unglaublichen Sichtweiten!

Nur irgendwann waren wir einfach übersättigt von den Eindrücken; man konnte einfach nichts mehr in sich aufnehmen und verarbeiten.

Fazit:

Wer das Nachtleben sucht, wer geschäftiges Treiben oder Bazare zum Einkauf sucht ist hier nicht am richtigen Ort. Ruhesuchende, vom Arbeitsalltag ausgepowerte Wasserfreunde/Taucher finden hier eine Oase über Wasser und eine fantastische Flora und Fauna unter Wasser.

Ausgesprochen positiv empfanden wir, dass der Begriff „Umwelt- und Naturschutz“ hier wirklich gelebt und praktiziert wird!

Prädikat: empfehlenswert!

Iris & Dieter