Tauchfreunde auf Curaçao – Ein Urlaub voller Abenteuer

Bericht von Alexandra

In diesem Jahr beschlossen Günther, Marina, Alex, Ingo, André, Jan und Gunnar ein tauchurlaub, vom 18.10.25 -31.10.25 auf Curaçao zu verbringen. Dies ist ihre Geschichte…


Aufbruch ins Abenteuer – oder: Wie wir zu unfreiwilligen Flughafen-Sprintern wurden

Der Tag begann früh, viel zu früh, aber mit bester Laune: Von Billund sollte es über Amsterdam nach Curaçao gehen. Bis Amsterdam lief alles wie im Reiseprospekt – wir voller Vorfreude, das Wetter gut, die Stimmung noch besser.

Doch kurz vor der Landung kam der erste Dämpfer: Unsere Umstiegszeit war so knapp, dass selbst ein geölter Blitz uns ausgelacht hätte. Als der Flieger dann auch noch verspätet landete und man uns per Bus zum Terminal karrte, war klar: Jetzt wird’s sportlich.

Also los – Sprint durch Schiphol! Zehn Minuten, die sich wie ein Halbmarathon anfühlten. Völlig außer Atem und schwitzend schafften wir es tatsächlich zum Gate. Das Boarding begann pünktlich, alle saßen, und wir dachten: „Geschafft! Jetzt kann wirklich nichts mehr schiefgehen.“

Tja … falscher Gedanke.

Der Pilot machte seine Checks – Turbinen an, Klappen rauf, Klappen runter – und rollte Richtung Startbahn. Dann die Durchsage, die keiner hören will: „Wegen technischer Probleme verzögert sich unser Start.“

Nach einer halben Stunde ging es weiter – aber nicht vorwärts, sondern zurück. Zum Gate. Natürlich.

Gunnar, der schon einen Tag vorher geflogen war, schickte uns ein sonniges Urlaubsbild und schrieb nur: „Haltet durch, es lohnt sich!“ Danke, Gunnar. Hilft enorm, wenn man gerade auf einem kaputten Flieger sitzt.

Nach fast zwei Stunden Tüftelei verkündete die Crew endlich erleichtert: „Problem gelöst!“ Und tatsächlich – diesmal hoben wir wirklich ab. Ab in den Urlaub!

Ankunft im Paradies – mit Empfangskomitee

In Curaçao wartete schon unser Fahrer Hermann, der uns samt einer weiteren Fahrerin sicher ins Sunreef brachte. Dort empfing uns Gunnar – dieses Mal in echt – mit Salat, kühlen Getränken und dem beruhigenden Gefühl: Jetzt geht’s wirklich los.

Nach dem üblichen „Was für ein Tag!“-Austausch und den ersten neugierigen Blicken ins türkisfarbene Wasser fielen wir alle einfach nur ins Bett.

Tag 2 – Erstes Wasserfeeling, erstes Staunen, erster Hunger-Anfall

Der nächste Morgen begann wissenschaftlich: Wir „testeten das Wasser“. Schnorchel rein, Kopf unter Wasser – und schon waren die ersten „Ooohs“ und „Aaaahs“ zu hören.

Danach Frühstück und Tagesplanung, dann ab zur Tauchbasis: anmelden, Flaschen holen, ab zurück zum Haus.

Der erste Tauchgang am Hausriff war ein Volltreffer: warmes, klares Wasser, Doctorfische im Formationsflug, ein Riff, das sich wie ein Fahrstuhl bis 60 Meter nach unten zog – einfach atemberaubend.

Nach knapp einer Stunde tauchten alle wieder auf, völlig begeistert.

Dann kam der Hunger.

Wie Gunnar und Alexandra immer sagen: „Nach dem Tauchen ist man müde und hungrig!“

Stimmt.

Also zum Einkaufen. Und plötzlich bekam Jan strahlende Augen – wir sollten bald begreifen warum. Der Mann entpuppte sich als heimlicher Spitzenkoch mit GPS-Ortung für Zutaten. Er fand wirklich alles auf Anhieb, als hätte er jahrelang dort gewohnt.

Zuhause wurde gekocht – und zwar von Jan. Hilfe? Unerwünscht. Die Küche war sein Königreich.

Gestärkt ging es zum zweiten Tauchgang des Tages, direkt an der Basis. Hier konnten wir sehen, wie Korallen nachgezüchtet wurden – ein faszinierender Einblick.

Danach Flaschen laden, zurück ins Haus und erneut: Jan, Herd, kulinarische Glückseligkeit.

Tag 3 – Gewitter? Nicht mit uns!

Auch dieser Tag startete mit Frühstück und dem obligatorischen Blick aufs Wasser. Ein Sturm mit Gewitter sollte durchziehen – kein guter Anfang. Aber das Wetter hatte ein Einsehen.

Also ging es an den Traumstrand Cas Abao. Dort erwartete uns ein wunderschönes Riff mit Schlangenaalen, Moränen und unzähligen Gorgonien, die im Wasser tanzten. Ein toller Spot.

Der neugierige Igelfisch

Später, immer noch bei bestem Wetter, tauchten wir am Hausriff der Basis erneut ab, wo ein riesiger Igelfisch Alexandra eine intensive Musterung verpasste. Nach kurzer Analyse entschied er: Keine Gefahr – und schwamm weiter.– Der Tag wurde erneut ein voller Erfolg.

Tag 4 – Wieder Cas Abao, diesmal mit Moräne zum Verlieben

Der Spot gefiel uns so gut, dass wir gleich nochmal hinfuhren. Highlight diesmal: Eine wunderschöne Moräne, die sich perfekt fotografieren ließ.

Tag 5 – Porto Marie, Schweinealarm & das Sardinenwunder

Porto Marie – der Strand der Karibikschweine.

Alexandra entdeckte dort eine neue Vogelart: den „Gadler“, halb Geier, halb Adler, ganz kurios.

Am Strand selbst begrüßten uns schon die Karibikschweine, die mit beeindruckender Dreistigkeit Touristen ihres Lunchpakets beraubten.

Doch der Tauchgang toppte alles:

Eine gigantische Sardinenschule von 50–60 Metern Durchmesser! Tausende Sardinen, die sich drehten, wendeten und uns plötzlich einschlossen – wir waren mittendrin.

Thunfische und Barrakudas rauschten durch den Schwarm, wirkten aber plötzlich nebensächlich.

Ein Erlebnis fürs Leben.

Nach einer Pause machten wir einen zweiten Tauchgang: Dieses Mal schwebte ein Rochen majestätisch durch das Wasser. Gänsehaut!

Der Tag endete mit einem traumhaften Sonnenuntergang.

Tag 6: Strömung, Schildkröte und ein windiger Nachttauchgang

Der Plan war über die Riffkante hinauszutauchen, doch die Strömung war anderer Meinung. Also kehrten wir früher um. Der anstrengende Rückweg wurde belohnt: Eine wunderschöne Schildkröte trotzte der Strömung und suchte nach Futter.

Abends dann ein Nachttauchgang – mit viel Strömung und wenig Sicht. Doch wir trafen einen Oktopus, der sich ebenfalls ein ruhigeres Eckchen suchte.

Tag 7 – Daaibooibaai & der Gute-Laune-Song

Daaibooibaai war unter Wasser eher unspektakulär – bis André und Alex dort den Gute-Laune-Song performten. Gunnar filmte zumindest den Schluss, inklusive Publikum.

Abends folgte ein zweiter Nachttauchgang: Deutlich weniger Strömung und dafür hunderte neugierige Jungfische, die an Armen und Barthaaren knabberten – ein überraschend lustiges Erlebnis.

Tag 8 – Klein Knip & der erste Feuerfisch

Achtung Jetskis – ansonsten ein schöner Spot!

Wir entdeckten einen kleinen, tiefblauen Fischschwarm und dann endlich: Alex’ erster Feuerfisch. Große Freude!

Nach einer Pause folgte Tauchgang zwei, mit drei grasenden Feilenfischen und einer wunderschönen Fächergorgonie.

Tag 9 – Westpunt & der langersehnte Moment

Erst die zweite Aufführung des Gute-Laune-Songs – diesmal besser geplant.

Dann wartete Ingo gemütlich auf die „etwas langsamere“ Alex, als plötzlich eine Schildkröte seelenruhig vorbeituckelte.

Doch der Höhepunkt:

Ein Seepferdchen!

Alex konnte es kaum glauben. Fuchteln, klopfen – irgendwann bemerkten die anderen es auch. Ein Prachtexemplar!

Nach dem ersten Tauchgang gab’s leckeren Fisch am Strand, dann ging es erneut nach Porto Marie – nochmal durch den gigantischen Schwarm Sardinen, flankiert von Thunfischen und Barrakudas.

Tag 10 – Kokomo Bay

Traumstrand, tolle Bar und ein wunderschönes Riff mit vielen Schwämmen, Steinkorallen, Weichkorallen und Schwärmen von Schwalbenschwänzchen. Zwei Schildkröten gildeten durchs Wasser.

Nachmittags nochmal Hausriff – mit Strömung, wie immer.

Tag 11: Der 100. Tauchgang!

Alex feierte ihren 100. Tauchgang – und das bei bestem Wasser, super Sicht und einem Riff zum Verlieben.

Später besuchten wir Willemstad und schauten uns die berühmte schwimmende Brücke an, die sich bei ankommenden Schiffen einfach elegant zur Seite schiebt. Technik, die begeistert.

Mit gutem lokalen Essen und einem leckeren Eis ging der Tag zu Ende.



Tag 12 – Heimreise mit Hindernissen

Mit etwas Wehmut packten wir unsere Koffer. Am Flughafen lief alles ruhig – bis Amsterdam. Die Kontrollen nahmen kein Ende, und ein Drogenhund fand Günther kurz interessant. Vermutlich hat er ihm nur zu tief in die Augen geschaut.

Dazu durften Alex und Ingo ihre Duty-free-Einkäufe aus Curaçao nicht mitnehmen, da sie falsch verpackt waren – also ab in den Müll.

Nach dem letzten kurzen Flug ging ein unvergesslicher, aufregender und wunderschöner Vereinsurlaub zu Ende.