Steinbruchtauchen in Sachsen

Nachdem einige TG´ler bereits im vergangenen Jahr in Sachsen getaucht hatten, plante Walter Konietzko eine erneute Tour, die vor allem die Jugendlichen im Verein ansprechen sollte. Nach Monaten der Vorbereitung machten sich 16 TG´ler am 22. Juli 2010 auf den Weg. Walter und Aver starteten bereits um drei Uhr, da beide Fahrzeuge mit Anhängern unterwegs waren. Karl-Heinz und Michael fuhren um 5:00 h den Anderen hinterher und erreichten die Gruppe pünktlich vor Magdeburg zum gemeinsamen Frühstück.

Mittags kamen wir dann in den Hohberger Bergen nördlich von Wurzen an. Dort hat der Tauchklub Wurzen einen alten Steinbruch als Vereinsgelände gepachtet, der bis 1953 als Basaltsteinbruch diente. Man stellte damals den Basaltabbau ein, denn der dort gefundene und abgebaute Basalt erwies sich als minderwertig. Die ehemaligen Gebäude nutzt der Tauchklub Wurzen heute als Kompressorraum, Schlafbaracke und Lager- und Kochgebäude.

Nachdem wir angekommen waren, schlugen wir unser Zeltlager auf. Binnen kürzester Zeit standen fünf große und kleine Zelte mitten im Wald. Anschließend brachten wir unser Tauchequipment zum Einstieg und zwei Schlauchboote wurden mit Luft gefüllt. Nach einer ausführlichen Einweisung in das Gelände und den Steinbruch ging es dann das erste Mal zu Wasser.

Der Steinbruch hat etwa einen Durchmesser von 120 m, eine maximale Tiefe von 9,2 m und eine durchschnittliche Tiefe von 6 – 7 m. Vom Einstieg aus taucht man in südlicher Richtung und findet, wenn man mit dem Uhrzeigersinn taucht, die tiefste Stelle. Dort in der Nähe befindet sich auf 4 m eine versenkte Übungsplattform. Der Steinbruch hatte eine Oberflächentemperatur von 24°C und eine deutliche Sprungschicht in 4 m, unter der es immerhin noch 17° C warm war. Die Sichtweiten betrugen zwischen 2 – 3 m, an einer Stelle im hinteren Bereich des Steinbruches waren es auch ca. 5 m. Im Flachwasserbereich fanden wir viel Bewuchs vor, der in Teilen mit Algen überzogen war. Große und kleine Buntbarsche sowie Rotfedern sahen wir auf unseren Tauchgängen. Aber nicht nur Schwarmfische waren unterwegs, sondern auch Jäger. Einige Jäger durchstreifen den Steinbruch – die größten Hechte hatten eine Länge von etwa 60 cm.

Nach einem wunderschönen ersten Tauchgang und einer Oberflächenpause wagten einige TG´ler noch einen zweiten Tauchgang, manche sogar im Shorty. Am Nachmittag trafen dann auch die letzten TG´ler Berit, Marina, Monika, Günther und Peter in den Hohberger Bergen ein. Später wurde das Abendessen vorbereitet und alle aßen Leckeres vom Grill.

bends kam dann leider ein erster Gewitterguss nieder, der nicht der Letzte bleiben sollte. Gegen 22 h kehrte Ruhe ein und alle verschwanden in Ihren Zelten. Schlaf fanden aber die Wenigsten, denn starker Regen prasselte auf die Zelte. Zudem schreckte ein lauter Donnerknall gegen 4 h die TG´ler aus den Betten. Auch das eine oder andere Waldgeräusch ließ die Schlafenden aufhorchen, wie z.B. das Bellen der Hirsche oder das Wühlen der Wildschweine.

Am nächsten Morgen wurden die Wunden geleckt. In einem Zelt stand ca. 4 cm Wasser auf dem Boden, zwei andere Zelte nahmen durch kleine Löcher tröpfchenweise Wasser und manche Luftmatratze hatte Luft gelassen. Alles in allem kamen wir aber fast ohne Schäden durch die Gewitternacht.

Nach einem kräftigen Frühstück erkundeten wir weiter den Steinbruch. Zwei Tauchgängen am Tag folgte ein wunderbarer Nachttauchgang, der für einige Jugendliche der erste Tauchgang dieser Art war.

Am Samstag brachen wir nach dem Frühstück zum Großen Ammelshainer auf. Nach einer Fahrt mit kleinen Umwegen trafen wir gegen 11 h dort ein. Der Große Ammelshainer ist ebenfalls ein Steinbruch, der jedoch dem Landestauchverband Sachsen gehört. Nach Anmeldung in der dortigen Tauchbasis betauchten wir das Gewässer und mehreren Gruppen. Nach Einstieg wandten sich einige Gruppen gegen den Uhrzeigersinn an der Wand entlang. Eine Gruppe erkundete den tieferen Bereich des Steinbruches, der immerhin 29 m tief ist. Weitere Informationen zu diesem Steinbruch finden sich im Tauchseenportal. Leider findet sich im Uferbereich nur Geröll, sodass für viele TG´ler ein zweiter Tauchgang nicht in Frage kam. Nach Rückkehr in die Hohberger Berge drehten einige Taucher nochmals die Runde im „Haus“-Steinbruch.

Nach dem allabendlichen Grillgelange wurde Holz gesammelt und der Abendklang am Lagerfeuer aus.

Der Sonntag war dann für einige TG´ler der Tag des Aufbruchs. Gegen 10:00 h machten sich die ersten auf den Heimweg. Eine andere Gruppe nutzte die Zeit in der Fremde für einen Ausflug in den Leipziger Zoo. Eine größere Gruppe blieb am Sonntag noch vor Ort und nutze die Zeit zum Relaxen, Schwimmen oder auch zum Tauchen.

Die letzten Zelte wurden am Montagmorgen abgebaut. Nach dem Frühstück und einer letzten Ortsbegehung machten die letzten TG´ler auf den Weg und erreichten den Norden am frühen Nachmittag.

An dieser Stelle heißt es Dank zu sagen an Dirk Bünten (Tauchhelfergehilfe) und Walter für die Organisation. Besonderer Dank gilt Peggy und Andreas vom Tauchklub Wurzen für die unermüdliche und kompetente Unterstützung und Hilfe während unseres Ausfluges in die Hohberger Berge.